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Mobilität und nachhaltige Kommunalentwicklung

02.05.2017 / CIPRA Deutschland
Wie muss ein öffentliches Verkehrssystem entwickelt sein, damit Bürger vom privaten PKW auf Bus und Bahn umsteigen? Welche Anreize sollte man einem Urlaubsgast bieten, damit er Urlaub vom eigenen Auto macht und seine Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet? Kann bei beiden Ansätzen Carsharing mit E-Mobilen Lösungen bieten? Diesen Fragen gingen rund 50 Teilnehmer beim ersten Workshop „Nachhaltige Kommunalentwicklung“ des Projektes „Alpenkonvention AAA+“ von CIPRA Deutschland nach.
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Bild: CIPRA Deutschland

Öffentliche Verkehrsmittel müssen vier Grundprinzipien folgen: Erstens, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit mit guter Taktfrequenz sind ein Grundprinzip der Kundenbindung.  Zweitens, das Gebührensystem muss klar und einheitlich (Transportkette: Bus & Bahn) sein. Drittens, sollte das Liniensystem  geradlinig ohne große Schleifen und Umwege sein. Und viertens, muss das gesamte System auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sein. Michael Stabodin, Geschäftsführer von LANDBUS Unterland in Vorarlberg stellte den unter diesen Maßgaben entwickelten ÖPNV in Dornbirn vor, in den 24 Gemeinden eingebunden sind.

Die Auslastung des öffentlichen Verkehrs konnte die Marktgemeinde Bad Hindelang innerhalb von zwei Jahren verdoppeln. Kern des Projektes, erklärte Max Hillmeier – Tourismusdirektor in Hindelang - sei die Bonusgästekarte Bad Hindelang PLUS. Mit dieser Karte erhält der Gast freien Eintritt in Bäder und andere Freizeiteinrichtungen aber auch zu den Skiliften der nahen Skigebiete. Kern des Ganzen ist allerdings freie Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr im 40km Radius um Bad Hindelang. Einer der Vorteile die sich daraus ergeben haben, ist eine höhere Kundenzufriedenheit.

Dr. Christoph Ebert, Geschäftsführer des Kompetenzzentrum Elektromobilität Garmisch- Partenkirchen betont: E-Carshring kann keine Kommune alleine schaffen! Aber der Schlüssel zum Erfolg sei es, wenn es gelingt die Wandlung von öffentlichem Verkehr in öffentliche Mobilität zu gestalten.  Dieser Wandel kann durch Car-Sharing erreicht werden, da die E-Mobilität ein effektives Bindeglied zwischen ÖV und letzter Meile darstellen kann. Voraussetzung ist die Möglichkeit einer dezentralen Reservierung und automatisierten Rückgabeoptionen für die Leihfahrzeuge.

In der darauffolgenden Diskussion wurde klar, dass in der Region vieles schon initiiert wurde, dass es bereits eine ganze Reihe an unterschiedlichen Bausteine für ein effektives Mobilitätskonzept gibt. Es fehlt jedoch noch die Vernetzung dieser Elemente, eine klare Struktur für Betreiber wie auch Nutzer des ÖPNV sowie ein „Kümmerer“ der die Ideen der Gemeinden bündelt und konsequent verfolgt. „Wer zahlt bestimmt“ war eine wichtige Botschaft, die vom Referenten M. Stabodin aus Vorarlberg mitgebracht wurde. Die Gemeinden müssen im Verbund gemeinsam tätig werden und ihre Bedürfnisse und Wünsche an ein Mobilitätskonzept für Bürger wie auch Gast -  mit den Bausteinen „Bus, Bahn, E-Mobil und Carsharing“ -  formulieren, um sie dann auf der Ebene von einem oder gar mehreren Landkreisen umzusetzen.

Eine Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.

Die nächste Veranstaltung im Rahmen des Projektes „Alpenkonvention AAA+“ findet am 24. Mai 2017 in Sonthofen zum Thema „Tourismus und nachhaltige Kommunalentwicklung“ statt.

       

abgelegt unter: Personenverkehr