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Standpunkt: Kostenwahrheit für erneuerbare Energien

08.07.2015 / alpMedia
Im Zuge der Energiewende sollen die Alpen mehr erneuerbare Energie produzieren – oft zu Lasten von Natur und Landschaft. Kosten und Nutzen müssen objektiv gegeneinander abgewogen werden, fordert Aurelia Ullrich-Schneider von CIPRA International.
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Aurelia Ullrich-Schneider ist Projektleiterin Biodiversität und Landschaft bei der CIPRA International © CIPRA International

Bei Entscheidungen zu erneuerbaren Energien aus Wasser, Wind, Sonne oder Biomasse sind Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen betroffen, Konflikte sind vorprogrammiert. Damit diese bestmöglich gelöst werden können, müssen sich die Entscheidungen auf objektive Kriterien statt auf emotionale Diskussionen stützen.

In den Alpen gibt es Potenziale für erneuerbare Energien. Aus Wind und Sonne kann am meisten zusätzliche Energie gewonnen werden, ohne gleichzeitig der Natur allzu sehr zu schaden. Dies geht aus Berechnungen der recharge.green-Projektpartner hervor. Um an einem bestimmten Standort den optimalen Energiemix zu bestimmen, müssen vielfältige Kriterien zu Rate gezogen werden.

Wollen wir erneuerbare Energien nutzen, so muss der Preis, den wir dafür zahlen, beziffert werden. Wird für Entscheidungen nur der jeweilige Energiepreis zugrunde gelegt, greift das zu kurz. Je nach Energieträger entstehen der Gesellschaft oftmals langfristige Kosten: durch den Verlust von in Stauseen gefluteten Almwiesen, durch weniger TouristInnen, die nicht beim neuen Windpark Urlaub machen wollen, oder durch Naturgefahren, die wegen der verminderten Schutzwirkung intensiv genutzter Wälder häufiger auftreten.

Das recharge.green-Projekt bietet ein Online-Werkzeug an, das EntscheiderInnen vor Ort anhand wissenschaftlich abgestützter Fakten bei komplexen Fragestellungen zu erneuerbaren Energien unterstützt. Mit Werkzeugen allein ist es allerdings nicht getan: Die besten Lösungen werden nur gefunden, wenn die betroffenen Menschen frühzeitig und umfassend in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

Weitere Infos: http://www.recharge-green.eu/de/