Der vergangene Winter hat viele Skigebiete in mittleren Lagen in Schwierigkeiten gebracht. Der Winterrückblick vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos/CH bestätigt, was viele ahnen: 2016/2017 war ein ausgesprochen schneeamer Winter, es war warm und an vielen Orten lag nur für sehr kurze Zeit durchgehend Schnee. Trotz des frühen Wintereinbruchs im November erlebten viele Wintersportorte zum zweiten Mal in Folge grüne Weihnachten. Für Saint-Pierre-de- Chartreuse hat das nun weitreichende Folgen.

Die Gemeinde im Chartreuse-Massiv betreibt ein Skigebiet. Aufgrund ausbleibenden Schnees und Misswirtschaft wurde sie nun unter externe Verwaltung gestellt. Zwischen 2009 und 2015 stieg das Risiko für Schulden um das Fünffache, womit eine ausgeglichene Bilanz immer weniger realistisch wurde bei gleichbleibenden Einnahmen. Auf mehrfache Warnungen von Prüfern vor dieser Vorgehensweise wurde nicht eingegangen.

Wie Saint-Pierre-de-Chartreuse kann es auch anderen Gemeinden in mittleren Lagen gehen, die mit aller Macht am Wintertourismus festhalten. CIPRA International spricht im Positionspapier «Sonnenwende im Wintertourismus» vom Tourismus als wichtige Einnahmequelle für die Alpen, aber auch als Klumpenrisiko. Ein verändertes Gästeverhalten und der Klimawandel erfordern neue Strategien und Herangehensweisen. «Nötig ist eine sozio-ökonomische Transformation unter Berücksichtigung der touristischen Vergangenheit, Gegenwart und Potenziale für die Zukunft», betont Christian Baumgartner, Vize-Präsident von CIPRA International.

Quelle und weitere Informationen:

www.placegrenet.fr/2017/04/06/saint-pierre-tutelle-de-letat-note-sannonce-salee/131473 (fr) , www.slf.ch/dienstleistungen/news/winterrueckblick_2017/index_DE  , www.cipra.org/de/positionen/wintertourismus