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Improtheater Makroregion

30.04.2014
Ist es eine Komödie, eine Posse oder ein Krimi? Der Inhalt der Makroregion Alpen jedenfalls ist brisant, die Besetzung hochkarätig: Inspiriert durch die EU treten Alpenstaaten und -regionen auf, die Alpenkonvention spielt den Inputgeber.
Bild Legende:
Bruessel (c) Thierry Roge

Prolog
Auf die Bühne treten im deutschen Mittenwald und im schweizerischen Bad Ragaz die Regionen der Alpen und erklären: Wir wollen eine Makroregion für die Alpen. Makroregionen, das sind Räume, die ähnliche Herausforderungen und Potentiale haben. So steht es im Drehbuch der Europäischen Union, dem Vertrag von Lissabon. Hinter dem Vorhang tritt bald auch die Alpenkonvention hervor und fordert eine Makroregion, die sich Nachhaltigkeit und eine umweltfreundliche Entwicklung des Alpenraums auf die Fahnen schreibt. Auch das Alpenraumprogramm der EU möchte mitwirken.

Erster Akt: Die CIPRA betritt die Szene
Die Akteure improvisieren bald ein Stück - ohne Regisseur und ohne Dramaturgie. Viele möchten eine Rolle haben, in den Dialog treten, Protagonisten werden. Auch die CIPRA. Sie gibt jenen eine Stimme, die im Ensemble der politischen Organe unterzugehen drohen: der Zivilgesellschaft. Sie proklamiert: Bei einer Kooperation über den Kernraum der Alpen hinaus müssen die Menschen vor Ort mitspielen und einen Nutzen haben. In ihrer Version des Drehbuchs fordert die CIPRA deshalb das partizipative Theater für Staaten, Regionen, die Alpenkonvention, alpenweite Netzwerke und überhaupt alle, die sich in den Alpen und an deren Schnittstellen zu den umliegenden Regionen engagieren. Um besser voranzukommen, holen die Regionen alsbald die Staaten auf die Bühne.

Zweiter Akt: Zurufe aus dem Publikum
Auf der Bühne herrscht ein grosses Gerangel. Manche finden, die Zivilgesellschaft dürfe keine eigenständige Rolle spielen, und selbst die Alpenkonvention, die grundlegende Organisations­strukturen und Inhalte bereits in der Schublade hat, muss sich ihren Platz im Redaktionskomitee hart erkämpfen. Die CIPRA und sieben weitere alpine Netzwerke treten deshalb an einer Tagung in Brüssel und in den Medien mit geeinter Stimme für einen offenen Prozess und für ein gutes und nachhaltiges Leben und Wirtschaften in einer Makroregion Alpen ein. Die nationalen CIPRA-Vertretungen spielen den Akteuren auf der Bühne Ideen zu. CIPRA Österreich möchte mit dem Projekt Alpen.Leben zur Entwicklung einer Good Governance beitragen.

Dritter Akt: Die Entscheidung
Am 19. Dezember 2013 entscheidet der Europäische Rat, dass es eine europäische Strategie für den Alpenraum geben wird und bestimmt die EU-Kommission als Regisseur. Das Stück nimmt seinen Lauf. Wer darf nun auf die Bühne? Welche Rolle wird wem zugeteilt? Die CIPRA plädiert für die Bürgerbühne und für eine Makroregion, die sich am Ende des Stücks über stehenden
Applaus freuen kann.

Bettina Hug
CIPRA International

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Politische Interventionen auf allen Ebenen
Bei einer europäischen Makroregion handelt es sich um einen Raum, der verschiedene Staaten oder Regionen umfasst, die über gemeinsame Merkmale oder Herausforderungen miteinander verbunden sind. Hinter einer Makroregion steht die Idee, dass innerhalb dieser Staaten und Regionen eine bessere Zusammenarbeit und Koordination angestrebt wird, um gemeinsame Herausforderungen grenzüberschreitend effizient und effektiv anzugehen und umzusetzen. Darüber hinaus soll eine Makroregion darauf abzielen, den Wohlstand und die Kohäsion im Einklang mit der Europa-2020-Wachstumsstrategie und deren Ziele zu fördern und ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum zu erreichen. Die CIPRA und ihre Netzwerke wollen ihre Erfahrungen in eine Strategie für den Alpenraum einbringen in der Überzeugung, dass eine Makroregion Alpen eine Chance für die nachhaltige Entwicklung sein kann.
Als Mitbegründerin der Alpenkonvention setzt sich die CIPRA auch auf anderen Ebenen für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen ein: in der Alpenkonferenz der UmweltministerInnen, im Ständigen Ausschuss und in verschiedenen Plattformen und Arbeitsgruppen. Im Überprüfungsausschuss hat die CIPRA ein waches Auge darauf, wie die Vertragsstaaten die Alpenkonvention umsetzen. Diese wichtigen Aufgaben kann die CIPRA insbesondere dank dem Beitrag des Landes Liechtenstein erfüllen.
www.cipra.org/de/alpenpolitik

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Quelle: Jahresbericht 2013, CIPRA International, www.cipra.org/jahresberichte