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Gemeinsam kleine Schritte tun

20.10.2016
An der AlpenWoche in Grassau/DE standen letzte Woche die Menschen und ihre Beziehungen zu den Alpen im Vordergrund. Zu reden gaben insbesondere die Themen Migration und Jugendbeteiligung.
Bild Legende:
Vielfältige Themen, interaktive Sessions, multikulturelles Publikum – unter dem Motto „Alpen & Menschen“ fand an der AlpenWoche ein reger Austausch statt © CIPRA International

Es geht nur gemeinsam und mit kleinen Schritten: Dies ist eine zentrale Erkenntnis, die sich an zahlreichen Diskussionen an der 4. AlpenWoche von 11. bis 15. Oktober 2016 in Grassau, Deutschland, herauskristallisierte. Harald Welzer von Futurzwei etwa setzt auf soziale Beziehungen und Prozesse, wie er an der Eröffnung der internationalen Tagung unter dem Motto «Alpen & Menschen» betonte: «Wir brauchen nicht technische, sondern soziale Intelligenz.»

Nach den Worten von Historiker Bernhard Tschofen von der Universität Zürich, Schweiz, geht es darum, die Zweiteilung zwischen Alpen und Umland, zwischen Stadt und Land, Tradition und Moderne sowie Zugezogenen und Einheimischen aufzulösen. Sandrine Percheval der französischen Organisation Adrets und Anne Lassman-Trappier von Environn’Mont Blanc thematisierten solch unterschiedliche Lebenswelten.

Fruchtbarer Austausch zwischen Generationen

Unter den rund 400 Teilnehmenden aus allen Alpenländern waren viele junge Menschen. «An der AlpenWoche 2012 waren wir mehr oder weniger Dekoration», sagt Luzia Felder aus Entlebuch/CH und Mitglied des CIPRA-Jugendbeirats. In diesem Jahr sei es ganz anders gewesen. «Wir waren Teil vom Ganzen, durften fragen und uns wurde zugehört.» Auch für Markus Reiterer, Generalsekretär des  Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention, war der Austausch inspirierend: «Es ist leichter, mutig zu sein, wenn man sich mit jungen Menschen austauscht.»

Die CIPRA rückte in ihren Beiträgen die Wertediskussion ins Zentrum. Mit der vierten und letzten Etappe des «Youth Alpine Express» und mit dem Klimaspiel «100max» thematisierte sie nachhaltige Lebensstile. Im Workshop «Da röhrt der Hirsch, da rauscht der Bach» ging es um den Wildnis-Begriff, der allerorten unterschiedliche Emotionen auslöst. «Wir müssen von Werten sprechen, nicht von Definitionen», betonte ein Teilnehmer aus der Wissenschaft.

Auch Alpenkonvention nähert sich den Menschen

Eingebettet in die AlpenWoche war die 14. Konferenz der Alpenkonvention. Unter anderem verabschiedeten die UmweltministerInnen das Mehrjährige Arbeitsprogramm für die Jahre 2017 bis 2022. Der Fokus auf Menschen und Kultur gehört zu den prioritären Themen.

Österreich, das in Grassau den Vorsitz von Deutschland übernommen hat, setzt in den nächsten zwei Jahren mit der Rolle der Frau in Bergregionen einen weiteren Schwerpunkt im kulturellen Bereich. Weitere österreichische Schwerpunkte sind Verkehr und Mobilität, Berglandwirtschaft und Bergwald, Naturschutz, Wasser, Klimawandel, Energie und Naturgefahren. Zu letzterem Thema wird ein Alpenzustandsbericht verfasst.

Organisiert wurde die AlpenWoche von der CIPRA, ISCAR, dem Verein «Alpenstadt des Jahres», der «Allianz in den Alpen», dem CAA, dem Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention, dem Interreg Alpenraumprogramm und dem Ökomodell Achental. Das Deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz leisteten finanzielle Unterstützung.


Quellen und weitere Informationen:

www.cipra.org/de/cipra/ueber-uns/jahresfachtagungen/alpenwoche-2016
www.alpweek.org

www.alpconv.org/de/newsevents/latest/NewsDetails.html?entryid=120437

abgelegt unter: AlpenWoche, alpMedia 08/2016