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Das Bodenschutzprotokoll der Alpenkonvention – Bedeutung und Anwendung

06.05.2015
Rückblick: Workshop der Rechtsservicestelle Alpenkonvention bei CIPRA Österreich
Bild Legende:
(c) J.Essl
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(c) J.Essl

Hintergrund

Jeden Tag verliert Österreich durch Baumaßnahmen und Versiegelung ca. 20-30 Hektar an hochwertigen Böden. Das Bodenschutzprotokoll der Alpenkonvention hat deshalb im Interesse der Bevölkerung zum Ziel, die unterschiedlichen Nutzungsansprüche zwischen den wirtschaftlichen Interessen und den ökologischen Erfordernissen in Einklang zu bringen. Insbesondere die ständigen Bodenbeeinträchtigungen müssen durch einen sparsamen Umgang mit Grund und Boden und einer Beschränkung der Versiegelung hintangehalten werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Alpen von großen Zusammenhängen geprägt sind, eine große ökologische Vielfalt aufweisen, äußerst empfindliche Ökosysteme beherbergen und die Neubildung und Regeneration beeinträchtigter Böden nur sehr langsam verläuft, gilt es die Schadstoffeinträge auf die Böden zu reduzieren und deren Funktionalität dauerhaft zu erhalten. Besonders für die täglich große Bodenbeanspruchung im Bereich Gewerbe, Infrastruktur, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, usw., sind bereichsübergreifende Maßnahmen für den Bodenschutz vorzunehmen. Gerade die Alpenkonvention zielt insbesondere darauf ab, für gleichgelagerte alpenweite Probleme gemeinsame Lösungen anzusprechen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Bodenschutzprotokoll der Alpenkonvention

CIPRA Österreich nahm das von der UN–Generalversammlung ausgerufene Internationalen Jahr des Bodens zum Anlass, sich ausführlich dem Bodenschutzprotokoll der Alpenkonvention zu widmen. Dieser Workshop hatte zum Ziel, die Bedeutung und Anwendbarkeit des Bodenschutzprotokolls der Alpenkonvention auf nationaler und internationaler Ebene einer einheitlichen Rechtsprechung zuzuführen, um zukünftigen Wettbewerbsverzerrungen und Missverständnissen vorzubeugen. Darüber hinaus wurden in verschiedenen Vorträgen der sparsame Umgang mit Grund und Boden, das empfindliche Ökosystem Boden, der Erhalt der Bodenfunktionen, die Besonderheit der Moore und Feuchtgebiete als auch die notwendige rechtliche und fachübergreifende Zusammenschau thematisiert und diskutiert. Den Abschluss bildeten praktische Handlungsanleitungen, wie man etwa das Bewusstsein für das Thema Boden in der Öffentlichkeit steigern kann.

Hier finden sie auch die Einladung, sowie sämtliche Vorträge als PDF.

Das Bodenschutzprotokoll und sein Stellenwert in der nationalen Umweltpolitik
Ewald Galle, Focal Point Alpenkonvention, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Bodenschutzprotokoll – Herausforderungen bei der Implementierung in den Vertragparteien
Wolfger Mayrhofer, Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention

Das Bodenschutzrecht in Österreich
Sebastian Schmid, Universität Innsbruck, Institut für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre, Mitglied der Rechtsservicestelle Alpenkonvention

Bodenschutz – eine Gesamtstrategie erforderlich
Gerlind Weber, Universitätsprofessorin ehem. für Universität für Bodenkultur

Moorschutz und Alpenkonvention

Bitte beachten Sie die Bildnachweise!

Gert Michael Steiner, Universität Wien, Institut für Ökologie und Naturschutz

Die (Nicht-)Anwendung des Bodenschutzprotokolls durch die Verwaltungsbehörden in der Steiermark
Ute Pöllinger, Umweltanwältin, Amt der Steiermärkischen Landesregierung

Naturgefahrenrecht der Alpenkonvention
Doris Hattenberger, Universität Klagenfurt, Institut für Rechtswissenschaften

Sicherung der Funktionsfähigkeit und Nutzungsmöglichkeit der Böden
Georg Juritsch, Amt der Salzburger Landesregierung, Referat Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen

Bewusstseinsbildung zum Thema Boden in Niederösterreich
Christian Steiner, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Agrarbezirksbehörde

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