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Allianz gegen die Alemagna-Autobahn

12.07.2017
VertreterInnen von Gemeinden und Zivilgesellschaft aus dem Veneto, Süd- und Osttirol unterzeichneten am 7. Juli 2017 in Kartitsch/A eine gemeinsame Erklärung gegen die Alemagna-Autobahn. Unterstützt wurden sie dabei von der Wandergruppe «whatsalp».
Bild Legende:
«Whatsalp»-Treffen in Kartitsch/A: Mit vereinten Kräften gegen den Bau neuer alpenquerender Transitstrassen. © Josef Essl

Immer wieder flammt die Debatte um die Alemagna-Autobahn auf, einer neuen Route zwischen München/D und Venedig/I für den alpenquerenden Verkehr. Zuletzt lehnte das EU-Parlament Passagen in einem Bericht ab, der unter anderem ihre Verlängerung vorsah. Trotzdem starten Lobbyisten auf EU-Ebene immer wieder Anläufe, um das Projekt durchzusetzen. Peter Hasslacher, Vorsitzender von CIPRA Österreich, betont: «Wir müssen immer auf der Hut sein, denn verlieren wir nur ein einziges Mal, war aller Widerstand über Jahre umsonst.»

Verstärkt wurde der Aufruf von der Wandergruppe «whatsalp», die am 7. Juli 2017 in Kartitsch/A Rast einlegte, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Die Gemeinde würde bei einer Verwirklichung der Alemagna-Verlängerung in Richtung Südtirol bzw. Osttirol direkt betroffen sein. «Whatsalp» passieren auf ihrer Wanderung von Wien/A nach Nizza/F zahlreiche hochrangige Transitstrassen wie die Tauern-, Brenner- oder Gotthard-Route. Dominik Siegrist, Mitglied bei «whatsalp», zieht einen Vergleich: «Seit der Alpendurchquerung TransALPedes 1992 ist die Zunahme des Verkehrs deutlich spürbar.» Eine Reihe von Strassenlücken seien seither geschlossen worden.

In einem gemeinsamen Memorandum fordern die Alemagna-KritikerInnen, dass das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention strikte eingehalten wird. In diesem bekennen sich die Vertragsparteien zum Verzicht von neuen hochrangigen Strassen für den alpenquerenden Verkehr. Somit ist auch eine neue Transitverbindung  zwischen Brenner- und Tauernautobahn ausgeschlossen. In Kartitsch plädieren die KritikerInnen stattdessen für ein gemeinsames Raumordnungs- und Entwicklungsprogramm und dessen rasche Umsetzung, zum Beispiel für den Bahnverkehr.

 

Quellen:

www.alpconv.org/de/convention/framework/Documents/protokoll_d_verkehr.pdfwhatsalp.org/de/1468-2 , www.cipra.org/de/news/adieu-alemagna-ausbau