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Alpeninitiative: nicht gewonnen, nicht verloren

19.03.2014 / alpMedia
Vor zwanzig Jahren haben die SchweizerInnen in einer Abstimmung beschlossen, dass die Güter auf der Bahn durch die Alpen fahren. Wo steht die Alpeninitiative heute?
Güter
Bild Legende:
Immer mehr Güter werden auf Schienen durch die Schweiz transportiert. Doch die Verlagerungsziele sind noch lange nicht erreicht. © SCHAU.MEDIA / pixelio
"Der alpenquerende Gütertransitverkehr von Grenze zu Grenze erfolgt auf der Schiene." Dieser Satz steht seit Februar 1994 in der Schweizer Verfassung. Ganz so strikt wurde die Alpeninitiative nicht umgesetzt: 650'000 Lastwagen dürfen jährlich durch die Schweizer Alpen fahren. Tatsächlich sind es heute doppelt so viele. Die Regierung ist gar der Meinung, dass das Verlagerungsziel nie erreicht wird. Hätte eine Mehrheit nicht für die Alpeninitiative gestimmt, so würden heute deutlich mehr Güter auf Schweizer Strassen transportiert werden. Denn für ihre Umsetzung wurde die Schwerverkehrsabgabe eingeführt und die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs sichergestellt. Mit Erfolg: 63 Prozent der Güter wurden 2012 auf der Schiene durch die Schweiz transportiert. In Österreich waren es 31,5 Prozent und in Frankreich nur neun Prozent.
Jetzt diskutiert die Schweiz, ob der Gotthard-Strassentunnel eine zweite Röhre bekommen soll. Die Errungenschaften der bisherigen Verlagerungspolitik würden mit diesem Projekt zunichte gemacht, so Fabio Pedrina, Präsident des gleichnamigen Vereins "Alpen-Initiative". Vielmehr brauche es eine Alpentransitbörse. Denn Studien zeigen, dass neue, schnellere Eisenbahnverbindungen alleine nicht ausreichen, um die Güter von der Strasse auf die Schiene zu bringen.
Quelle und weitere Informationen: www.alpeninitiative.ch/alpeninitiative