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Klimawandel stärkt Steinbock

19.02.2014 / alpMedia
Der "Alpenkönig" profitiert von den steigenden Temperaturen, so eine Schweizer Studie. Der Steinbock ist aber nicht überall Gewinner. In Savoyen wurden rund 200 Tiere geschossen - und weitere Abschlüsse sind für das Frühjahr 2014 geplant.
Bild Legende:
Alpenkönig Steinbock: Gewinner im Klimawandel, Verlierer in Hochsavoyen. © Joujou / pixelio
Der Klimawandel scheint dem Steinbock gut zu tun. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Sie hat 8'000 Steinböcke untersucht, die seit 1964 lebten. An den Hörnern der Tiere lässt sich ablesen, dass Nahrungsangebot wegen der früher einsetzenden Schneeschmelze zunehmend besser ist.
Deutlich schlechter steht es um den Steinbock im Bargy-Massif in Hochsavoyen. Im Oktober 2013 verordnete der Staat den Abschuss von rund 200 Tieren, weil der Verdacht auf die Infektionskrankheit Brucellose bestand. Umweltorganisationen kritisierten die Aktion als übereilt, unnütz und intransparent. Es gäbe noch zu wenige Daten über die infizierten Tiere. Auch hätten Erfahrungen aus dem Grand Paradiso-Nationalpark gezeigt, dass die Natur selbst Herr des Problems werde. Durch den Abschuss zahlreicher gesunder und geschlechtsreifer Tiere sei zudem die Population gefährdet. Gestresste Tiere könnten auch die Flucht ergreifen und sich einer anderen Herde anschliessen, wodurch die Krankheit weiter übertragen würde.
Der Abschuss weiterer Tiere ist für Frühjahr 2014 angesetzt. Dagegen haben inzwischen 19'500 Personen eine Petition unterzeichnet.
Quelle und weitere Informationen: www.frapna.org/images/docs/bouquetins (fr), http://leplus.nouvelobs.com/contribution (fr), https://secure.avaaz.org/fr/petition/Petition_Stop (fr), www.wsl.ch/medien/news/steinbock/index_DE
abgelegt unter: Tierökologie, Ökologie