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Naturparks im Netzwerk

13.07.2012 / CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Die Trentiner gehen neue Wege im Naturschutz: Mit dem «Netzwerk der Trentiner Schutzgebiete», wird das gesamte Gebiet von den Gipfeln bis in die Täler in Wert gesetzt. Neue Formate und neue ­Formen der Zusammenarbeit bringen vielfältige Ergebnisse.
Naturparks im Netzwerk
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© Uwe Vahle / Pixelio.de
Das «Netzwerk der Trentiner Schutzgebiete» geht weit über die Bewirtschaftung der Schutzgebiete hinaus. Es ermöglicht eine Entwicklung, ohne dass neue Verwaltungsbehörden geschaffen werden. Mit der Installierung einer Führungsplattform reagierte die Autonome Provinz Trient auf Forderungen von Umweltschützern. Wichtige Akteure des Provinzgebietes erarbeiteten im Rahmen dieser Plattform gemeinsam mit den Provinzämtern Leitlinien für das Management und die Vernetzung der Schutzgebiete im Trentino. Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft ziehen am gleichen Strang, um Massnahmen umzusetzen und damit wertvolle Naturräume zu erhalten. Auf diese Weise hat die Provinz Trient eine im Alpenraum bislang einzigartige Möglichkeit geschaffen, die im Protokoll für Naturschutz und Landschaftspflege der Alpenkonvention enthaltenen Richtlinien in die Praxis umzusetzen.
Durch den Aufbau des Natura-2000-Netzwerks im Trentino wurde eine neue Art des Umwelt- und Landschaftsschutzes eingeführt, die auf Transparenz, Mitwirkung und gemeinsamen Entscheidungen von lokalen und zentralen Behörden basiert. Die Trentiner Bevölkerung und die Verbände stehen dabei im Mittelpunkt der Entscheidungen und der entsprechenden Auswirkungen, auch was Arbeitsplätze und Beschäftigung betrifft.
Auf Anregung der Vereine und Verbände wurde den Themen Ortsplanung, aktiver Umweltschutz und Biodiversität grosse Beachtung zugemessen. Gleichzeitig achteten die Verantwortlichen darauf, den Verwaltungen keine neuen Einschränkungen aufzuerlegen.
Zu den wichtigsten Ergebnissen dieser noch laufenden Aktion gehören die Entwicklung spezieller Methoden und Formate für die Zusammenarbeit und den Naturschutz. Beispielsweise suchen Landbesitzer einen Konsens im Rahmen von freiwilligen Vereinigungen. Öffentliche Diskussionen ermöglichen die Meinungsbildung aller Interessierten. Lokalparks, Flussparks, Geoparks, oder Landwirtschaftsparks werden gemeinsam mit der regionalen Wirtschaft, mit der Land-, Forst- und Tourismuswirtschaft entwickelt.

aus: Szene Alpen Nr. 96 (www.cipra.org/de/alpmedia/publikationen/4960)