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Ein offenes Ohr und Respekt

13.07.2012 / CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Es gibt keine Rezeptur für Governance-Prozesse. Zu heterogen sind die Fälle, die Rahmenbedingungen und die Zusammensetzungen der Beteiligten. Einige Anhaltspunkte dazu, worauf es ankommt, damit es bei der Aushandlung von Interessen zu tragfähigen Ergebnissen kommt, gibt es dennoch.
Ein offenes Ohr und Respekt
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1. Ausgangspunkt klären
• Worum geht es genau? Welche Probleme sollen gelöst werden?
• Welche zeitliche oder räumliche Dimension hat das Vorhaben?
• Was will ich er­reichen? • Welche Handlungs-­­optionen habe ich?
• Was ist der gesetzliche Rahmen? • Inwieweit ist Beteiligung möglich?
• Wie ist meine Rolle? Bin ich InitiatorIn oder BetroffeneR?• Wem gegenüber bin ich verantwortlich?

2. Interessenslagen einschätzen
• Wer ist von diesem Vorhaben betroffen? In welcher Form?
• Wer hat welche Interessen, welche Rollen?
• Wer kann mit wem zusammen­arbeiten und wer nicht?• Geht es nur um Sachfragen oder auch um persönliche Belange?
• Mit wem kann ich kooperieren? Mit wem habe ich Schwierigkeiten? Warum?
• Gab es schon einmal ähnliche Konflikte? ­Was können wir aus diesen lernen?

3. Aushandlung vorbereiten
• Was ist überhaupt verhandelbar? Was nicht? Wie gross sind die Spielräume?
• Was sind die Ziele des Aushandlungsprozesses? Was lässt sich wie erreichen?
• Wer soll an der Aushandlung teilnehmen? Wer nicht? Wer entscheidet das?
• Was geschieht mit den Ergebnissen? Wie verbindlich sind sie? Wie erfolgt die Umsetzung?
• Wie sieht der Prozess aus: Welche Etappen, welche Meilensteine sind vorzusehen? Welche Methoden erscheinen für eine Erfolg versprechende Aushandlung zweckmässig?
• Wie sieht die Prozessstruktur aus? Wer übernimmt welche Aufgaben?
• Wer moderiert und begleitet den Prozess?

4. Aushandeln
• Wie sehen die Spielregeln für den Umgang miteinander aus? Wie wird nach aussen kommuniziert?
• Wo und wie oft treffen sich die Beteiligten?
• Wie gehen die Beteiligten mit unvorhergesehenen Ereignissen um: neue Sachfragen, Konflikte, Einflüsse von aussen?
• Wie werden Entscheidungen getroffen? Was geschieht mit Minderheitenpositionen?
• Sind die Ergebnisse so formuliert, dass sie möglichst wenig dehnbar interpretiert werden können?
• Ist die spätere Umsetzung ausreichend konkret definiert?

5. Umsetzung und Monitoring
• Wie sollen das Monitoring und eine spätere Evaluation aussehen? Welche Indikatoren erscheinen geeignet?
• Welche «Kriseninstrumente» sind vorgesehen, falls es mit der Umsetzung hapert?
• Was können wir aus dem Prozess und den Ergebnissen lernen? Was würden wir beim nächsten Mal anders machen?

aus: Szene Alpen Nr. 96 (www.cipra.org/de/alpmedia/publikationen/4960)
abgelegt unter: Nachhaltige Entwicklung