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Alpenregionen fordern gemeinsame Strategie

10.07.2012 / alpMedia
Die Konferenz der Alpenregionen beschliesst ein Initiativpapier zur Entwicklung einer makroregionalen Strategie für den Alpenraum. Es geht, so wird deklariert, um mehr Innovation und Wirtschaftskraft in einer intakten Umwelt. Und um mehr Zusammenarbeit und die Bündelung von Fördergeldern. Nur um eines geht es nicht, um die Alpenkonvention.
Bern im Sonnenuntergang
Bild Legende:
Die Stadt Bern/CH im Morgenlicht, am Horizont die Alpen. Eine Makroregion würde ganze Regionen mit ihren alpennahen Städten umfassen. © mafa/ pixelio.de
Der Alpenraum soll in Brüssel mehr Gewicht erhalten. Deshalb diskutieren verschiedenste Akteure im Alpenraum über eine makroregionale Strategie. Darunter auch die Alpenregionen. Just zwei Monate vor der Alpenkonferenz haben sie ihre Vorstellungen einer Makroregion konkretisiert.

Neue Solidarität zwischen Alpen und Metropolen, Regierungen und Organisationen
Eine Makroregion muss für die Regionen vor allem Innovation und Wettbewerbsfähigkeit im Alpenraum stärken. Weitere Themen sind zum einen Wasser, Energie, Umwelt und Klima, zum anderen Mobilität und alpenquerender Verkehr. Diese Strategie für den Alpenraum soll dabei "die Anliegen der eigentlichen Berggebiete ebenso behandeln wie auch die Wechselwirkungen der Bergregionen mit den angrenzenden Grossstadtregionen". Für die nachhaltige Entwicklung der Alpen braucht es diese Solidarität zwischen den beteiligten Akteuren im Alpenbogen und in den Metropolen, so auch Dominik Siegrist, Präsident der CIPRA. Bemerkenswert ist, dass die Regionen ihre Regierungen auffordern, Organisationen und Netzwerke im Alpenraum bei der Gestaltung und Umsetzung einer Makroregion intensiv einzubeziehen.

Kein Platz für die Alpenkonvention?
Von Bedeutung ist auch, was die Regionen nicht sagen. Auf den 25 Seiten wird die Alpenkonvention nicht genannt. Auch in der Resolution spielt sie eine Nebenrolle: Die Regionen begrüssen, dass die Vertragsparteien an der nächsten Ministerkonferenz einen eigenen Beitrag zur Makroregion beschliessen wollen, und sie werden zum Dialog eingeladen. Erklären die Regionen die Alpenkonvention für tot? Die Liste der Vorzüge einer Makroregion liest sich zwischen den Zeilen wie eine Aufzählung von Mängeln der Mechanismen und Institutionen der Alpenkonvention: Eine Makroregion biete einen Rahmen für die Zusammenarbeit aller Regierungsebenen und Organisationen im Alpenraum. Auch erleichtere sie die Kooperation zwischen EU-Mitgliedern mit der Schweiz, Liechtenstein und Monaco. In der Debatte um eine Makroregion Alpen gibt es Akteure wie die CIPRA, die die Ziele der Alpenkonvention mehr denn je für unverzichtbar halten: "Ihre Inhalte machen die Alpenkonvention zu einem einzigartigen Staatsvertrag", so Siegrist. "Das damit Erreichte muss als minimaler Standard für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung auch einer erweiterten Alpenregion gesetzt werden".
Quelle, weitere Informationen und Position der CIPRA: www.argealp.org/presse-publikationen, www.cipra.org/de/presse/medienmitteilungen