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Land unter in den Ötztaler Alpen

26.04.2012 / alpMedia
Gewaltiges hat die Tiroler Wasserkraft AG im Kaunertal vor. Die Pläne verstossen jedoch gegen das Wasserrecht. Umweltorganisationen sind empört.
Venter Ach
Bild Legende:
Kajakfahrer auf der Venter Ache: Die Kraftwerkspläne sehen die Ableitung des unberührten und ökologisch wertvollen Wildbachs vor. © Madeleine Rohrer
Hinter einer 120 Meter hohen Staumauer soll das beinahe unberührte österreichische Platzertal in 42 Milliarden Liter Wasser ertränkt werden. So steht es in den Plänen der Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag). Vier ökologisch intakte Wildbäche, darunter die Venter Ache, sollen über 25 Kilometer lange Rohre ins Kaunertal umgeleitet werden. Insgesamt sind 70 Kilometer Stollen mit dem Durchmesser eines Bahntunnels geplant. Diese Untertunnelung betrifft auch das Natura-2000-Gebiet "Ötztaler Alpen" und Teile des Naturparks Ötztal.
Umweltschutzorganisationen wie Global 2000 kritisieren nicht nur die ökologischen Auswirkungen des Projekts. Das Vorgehen der Tiwag empört sie: Im Dezember hatte das Unternehmen die Unterlagen als "Gewässerschutzplan" eingereicht, der eigentlich Flüsse schützen sollte. Einen solchen Plan darf ausserdem nur der Tiroler Landeshauptmann im Rahmen eines wasserwirtschaftlichen Regionalprogrammes abgeben. Jetzt liegt das Papier beim österreichischen Umweltminister Nikolaus Berlakovich. Unterschreibt er es, werden die Kraftwerke im Sinne des öffentlichen Interesses gebaut. Das Kraftwerk Kaunertal ist neben dem Speicherkraftwerk Kühtai das Herzstück der Tiroler Wasserkraftprojekte. Das Kraftwerk Kaunertal soll 620 Gigawattstunden Strom produzieren.
Quelle und weitere Informationen: http://derstandard.at/1332323893853, www.wwf.at/kaunertal-erklaerung, www.tiroler-wasserkraft.at/de/hn