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Regionen fordern weniger Transitverkehr

25.01.2012 / alpMedia
Die Belastung und Kosten an den Transitrouten sind enorm: dicke Luft, Lärm und Stau. Acht Regionen in den Alpen unterstützen jetzt die Idee einer Börse für Durchfahrtsrechte. Gefordert ist auch Brüssel.
Zehn Millionen Schwerfahrzeuge überqueren jedes Jahr die Alpen
Bild Legende:
Zehn Millionen Schwerfahrzeuge überqueren jedes Jahr die Alpen © Frank Schultze - Zeitenspiegel
Um den alpenquerenden Transitverkehr gemeinsam in den Griff zu bekommen, arbeiten die Regionen Rhône-Alpes, Tirol, Tessin, die Zentralschweizer Kantone, Südtirol, das Aostatal, Friaul und das Piemont im Projekt iMONITRAF! zusammen. An einer Konferenz im Dezember stellten die Projektpartner ihre Ergebnisse vor: Es braucht ein alpenweites Steuerungsinstrument, um die Bedürfnisse von Mensch, Umwelt und Gütertransport ins Gleichgewicht zu bringen. Das könne die Alpentransitbörse. Dazu legen die Staaten fest, wie viele Lastwagen jedes Jahr eine bestimmte Strecke fahren dürfen. Dementsprechend viele Fahrerlaubnisse werden ausgegeben. Die übrigen Güter müssen auf der Schiene transportiert werden.
Anzahl der Lastwagen auf Alpenpässen begrenzen
Fazit der Regionen ist nicht nur, dass mit einer Alpentransitbörse weniger Lastwagen durch die Alpen rollen würden. Die Regionen schlagen auch vor, wie viele Fahrzeuge über jeden Alpenpass fahren sollten. Ein gesetzlich festgeschriebenes Verlagerungsziel gibt es bisher nur in der Schweiz: Der Bundesrat musste aber kürzlich eingestehen, dass mit den bestehenden Instrumenten das Ziel von 650'000 Fahrten pro Jahr auch für 2018 nicht erreicht wird. Im iMonitraf-Bericht wird für die Schweiz dieses Ziel übernommen. Über den Fréjus und Mont Blanc sollen 2020 nur mehr 1.24 Millionen Lastwagen fahren dürfen, über den Brenner eine Million Lastwagen. Zum Vergleich: 2011 überquerten 1,85 Millionen Schwerfahrzeuge den italienisch-österreichischen Pass.
Schützenhilfe vom EU-Parlament
Ein starkes Zeichen für mehr Klimaschutz im Verkehr setzte auch das Europäische Parlament. Mit grosser Mehrheit hat es Mitte Dezember seinen Bericht zum Weissbuch der Kommission verabschiedet. In dieser Stellungnahme fordert das Parlament eine stärkere Reduktion des CO2-Ausstosses als es zuvor die Kommission vorgeschlagen hatte. Die Kommission soll ausserdem bis 2014 einen Vorschlag ausarbeiten, wie die durch den Verkehr entstehenden Kosten den jeweiligen Verkehrsträgern angerechnet werden können. Das würde der umweltfreundlicheren Bahn zugutekommen.
Quelle und weitere Informationen: www.alpeninitiative.ch/web/alpeninitiative, http://imonitraf.org/DesktopModules/ViewDocument (en), http://imonitraf.org/DesktopModules/ViewDocument (en), www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick, www.greens-efa.eu/de/weissbuch-verkehr-5087, www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard