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Birkhühner im Freizeitstress

14.06.2011 / alpMedia
Was passiert, wenn sich die Wege von Mensch und Tier kreuzen? Schweizer ForscherInnen haben die Spuren im Schnee, die Mensch und Birkhuhn hinterlassen, fotografiert und anhand dieser Luftaufnahmen die Wahrscheinlichkeit von Störungen berechnet.
Birkhuhn
Bild Legende:
Birkhühner überwintern in Höhlen aus Pulverschnee. Bei der Flucht vor einer SportlerIn verbrauchen sie lebenswichtige Energie. © Vogelwarte.ch
Es ist das erste Modell dieser Art, das sich mit dem Einfluss von WintersportlerInnen ausserhalb befestigter Wege und Pisten beschäftigt. Störungen in wenig frequentierten Gebieten führen bei Tieren oft zu besonderen Stresssituationen. Die Beobachtungen von Birkhühnern im Wallis ergaben einen signifikanten Einfluss von Skigebieten, aber auch von Querfeldeintouren auf den Lebensraum der Tiere. Zwei Drittel des Lebensraums der streng geschützten Vogelart sind im Wallis beeinträchtigt. Anhand der Messergebnisse haben die ForscherInnen nun 31 lokale, rund 40 Hektar grosse Winterschutzzonen für Birkhühner vorgeschlagen.
Die schweiz- und österreichweite Kampagne "Respektiere deine Grenzen" ist Beispiel für solche bereits bestehende Ruhezonen. Die Vertragsparteien der Alpenkonvention habe sich mit Artikel 11 des Naturschutzprotokolls verpflichtet, "die Einrichtung von Schon- und Ruhezonen, die wildlebenden Tier- und Pflanzenarten Vorrang vor anderen Interessen garantieren" zu fördern, im Winter und im Sommer.
Quellen und weitere Informationen: www.notre-planete.info/actualites/actu_2818 (fr), www.esajournals.org/doi/abs/10.1890/09-2167.1 (en), www.vogelwarte.ch , www.cipra.org/de/alpenkonvention