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Das Rätische Dreieck: Neue Online-Tools und Unterstützung lokaler Initiativen

26.03.2010 / CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Der Schweizerische Nationalpark (SNP) entwickelt derzeit ein webbasiertes Tool für die Analyse von Barrieren und Korridoren in der großen Pilotregion des Rätischen Dreiecks. Außerdem setzen sich zwei lokale Initiativen konkret für die Wiederherstellung ökologischer Verbindungen ein.
Die neue Karten-Applikation wird den Vergleich eines frei definierten Gebiets mit anderen nahegelegenen Gebieten und anhand bestimmter Indexe die Ermittlung der Gebiete mit dem größten Handlungsbedarf ermöglichen. Dieses Tool wird einerseits den Experten bei der Identifizierung der Vernetzungs-Hotspots und des ökologischen Kontinuums helfen und andererseits eine breitere Öffentlichkeit in der Pilotregion für diese Thematik sensibilisieren.
Neben der Entwicklung dieses Web-Tools unterstützt das ECONNECT-Team des SNP auch zwei lokale Initiativen in der Pilotregion des Rätischen Dreiecks (im Grenzgebiet zwischen Schweiz, Österreich und Italien) zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit.
Im österreichischen Inntal haben die Landesumweltanwaltschaft Tirol und der WWF Tirol ein Projekt zur Verbesserung der Migrationswege für ausgewählte Tierarten entlang der historischen Route "Via Claudia Augusta" gestartet. Dieses Gebiet ist von stark befahrenen Straßen durchzogen. Durch entsprechende Maßnahmen sollen diese Barrieren abgebaut und die Migration der ausgewählten Arten deutlich verbessert werden. ECONNECT unterstützt das Projektteam mit Fachwissen bei der Auswahl der Tierarten, bei der Definition von Korridoren und Barrieren sowie beim Zugang zu internationalem Know-how. Gleichzeitig sollen auch die italienischen und schweizerischen Projektpartner in der Pilotregion des Rätischen Dreiecks für dieses beispielhafte Projekt gewonnen werden.
In Südtirol/Italien hat die Umweltschutzgruppe Vinschgau eine Resolution zur Unterschutzstellung des Rambaches von der Schweizer Grenze bis zur Mündung in die Etsch verabschiedet. Die örtlichen Behörden planen den Bau eines kleinen Wasserkraftwerks am Rambach, dessen wirtschaftlicher Wert sehr gering ist. In den vergangenen Jahren wurde der Rambach auf Schweizer Seite saniert und ist heute ein gelungenes Beispiel für Renaturierung. Die Umsetzung des geplanten Projekts in Südtirol würde alle Anstrengungen im Schweizer Münstertal zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit dieses Fließgewässers zunichte machen und den Wert des Ökosystems erheblich mindern. Die Resolution zur Unterschutzstellung des Rambaches ist deshalb ein außerordentliches Beispiel für die Bedeutung von ECONNECT und die internationale Zusammenarbeit zur Verbesserung der ökologischen Verbindungen.
Mehr über das Projekt ECONNECT: www.econnectproject.eu