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Damit wir wissen, was wir fürs Klima tun - die cc.alps-Wettbewerbssieger sind erkoren

09.12.2008 / Serena Rauzi
Das Klima ändert sich, auch in den Alpen - und was tun die Menschen? Wie packen sie die grosse Herausforderung an? Was tun die Gemeinden und Regionen? Sind die Massnahmen, die heute ergriffen werden, wirklich nachhaltig? Die CIPRA sucht Antworten auf alle diese Fragen, und zwar mit ihrem Projekt "cc.alps - Klimawandel: Einen Schritt weiter denken", das von der schweizerischen MAVA-Stiftung für Natur finanziert wird. Über nationale Stützpunkte wird nach Aktivitäten im gesamten Alpenraum gesucht, die den Klimawandel in verschiedenen Bereichen angehen. Darüber hinaus hat die Cipra einen Wettbewerb mit einem Preisgeld von insgesamt 100'000 Euro ins Leben gerufen.
CIPRA Info cc.alps Wettbewerb
Bild Legende:
v.l.n.r: Andreas Götz, Geschäftsführer CIPRA International, Thomas Bucheli, Meteorologe, Dominik Siegrist, Präsident CIPRA International, die Jurymitglieder Martine Rebetez und Bruno Abegg sowie die sieben Preisträger mit den Auszeichnungen des cc.alps Wettbewerbs am 8. November in Bern/CH. © CIPRA International
Am 6. November sind im Rahmen des Herbstseminars der Hausbau- und Energiemesse in Bern/CH die sieben besten Massnahmen ausgezeichnet worden. Sie dienen als Vorbild für andere Vorhaben und Aktivitäten zum Klimaschutz. Der bekannte Schweizer Meteorologe Thomas Bucheli und CIPRA-Präsident Dominik Siegrist überreichten den Siegern die Auszeichnungen.

20'000 Euro für drei herausragende Massnahmen
Deutschland und Österreich erweisen sich in Sachen Klimaschutz als besonders vorbildlich.

"Moorrenaturierung im bayerischen Alpenraum"
Bund Naturschutz Bayern/D

Moore sind wichtig für den Klimaschutz, weil sie klimawirksame Gase speichern. Sie sichern zudem das Überleben der heimischen Hochmoorflora und -fauna, wie des Hochmoorgelblings oder der Hochmoormosaikjungfer. Und sie schützen wirksam vor Starkregen- und Hochwasserereignissen, mit denen wegen der steigenden Temperaturen häufiger zu rechnen ist. Mit der Renaturierung von Mooren vom Allgäu bis nach Traunstein, an der ehrenamtliche Helfer aus allen Bereichen mitarbeiten, trägt der Bund Naturschutz Bayern dazu bei, Moore als CO2-Speicher und als wichtiger Lebensraum zu erhalten und wiederherzustellen.

"Wildpoldsried, innovativ,
richtungsweisend - WIR" Gemeinde Wildpoldsried/D

Mit einem Gesamtkonzept, basierend auf den drei Säulen Energie, Holz und Wasser, und Aktivitäten in den Bereichen Energie, Forstwirtschaft und Naturschutz betreibt die Gemeinde Wildpoldsried aktiven Klimaschutz. Durch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energiequellen spart die Gemeinde jährlich über 470 Tonnen CO2 ein. Die Gemeinde hat mehrere Passivbauten aus Holz errichtet (eine Schule, ein Parkhaus, eine Sporthalle). Diese Vorzeigeprojekte animieren immer mehr Bürger und Nachbargemeinden dazu, ebenfalls mit einheimischem Holz zu bauen. Durch die Renaturierung von Mooren wird darüber hinaus das Wohngebiet gegen Hochwasser geschützt.

"Energieeffiziente Gemeinde"
Gemeinde Mäder in Vorarlberg/A

Die Gemeinde Mäder ist Mitglied des Klimabündnisses und hat dessen Ziel erreicht. Durch Gebäudesanierungen und den Neubau von Niedrigenergiehäusern gelang es der Gemeinde, den CO2-Ausstoss in gemeindeeigenen Gebäuden von 1984 bis 2004 um 63 Prozent zu verringern. Derzeit bemüht sich die Gemeinde vor allem, die Bewohner und die umliegenden Gemeinden zur Senkung des CO2-Ausstosses und zu einem bewussten Umgang mit Energie zu animieren. Dank eines Energieberichtes kann der Energieverbrauch mit anderen Gemeinden verglichen werden.

10'000 Euro für vier Massnahmen mit grossem Potenzial
Mit je 10'000 Euro wurden vier Massnahmen ausgezeichnet, die vor allem in ihrem nationalen Kontext sehr vielversprechend sind.

"ÖV-Erschliessung touristischer
Ausflugsziele im Schweizer Berggebiet" IG bus alpin/CH

Die IG bus alpin trägt zur Verringerung der privaten Autofahrten bei, indem sie öffentliche Verkehrsangebote zu touristischen Zielen entwickelt. In vier Pilotregionen wurden sechs öffentliche Verkehrslinien geschaffen sowie zwei bestehende Verbindungen verstärkt. Das Ziel der Massnahme, nämlich die Verkehrsangebote auf andere Regionen auszuweiten, wurde teilweise bereits erreicht.

"KlimaHaus/CasaClima"
KlimaHaus Agentur, Bozen/I

Die KlimaHaus Agentur bewertet und zertifiziert Gebäude bezüglich ihres Energiebedarfs. Darüber hinaus gibt die Agentur in Fortbildungskursen über nachhaltiges und energiesparendes Bauen Wissen an Baufachleute und Bauherren weiter und berät sie bei der Durchführung von energieeffizienten Baumassnahmen. Der KlimaHaus-Standard erhält zusätzlich Bedeutung, weil er nicht nur auf lokaler Ebene, sondern zunehmend auch in anderen italienischen Regionen angewendet wird.

"Mobilitätsplan im Unternehmen"
STMicroelectronics, Grenoble/F

Das französische Unternehmen STMicroelectronics will seine Angestellten mit einer Reihe gezielter Massnahmen dazu animieren, für die Fahrt zur Arbeit auf das Auto zu verzichten. Dieses Ziel soll durch die Bezuschussung von Abonnements für öffentliche Verkehrsmittel wie inner- und ausserstädtische Busse und Regionalzüge, ein komplettes Sicherheits-Kit für das Fahrrad, einen finanziellen Zuschuss für die Anschaffung eines Elektrofahrrads, reservierte Parkplätze für Fahrgemeinschaften u.a. erreicht werden.

"Ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Therme Snovik/Sl"
Therme Snovik - Kamnik/SI

Die Therme Snovik in der Region Kamnik wurde nach modernstem technischem Know-How in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit errichtet. Dadurch konnten die Betreiber der Therme den CO2-Ausstoss um jährlich 305 Tonnen reduzieren. Der Neubau des Thermalbades hat zum Aufschwung der lokalen Wirtschaft und zur Verbreitung von Informationen über den Komfort und die Vorteile von Energieeffizienz beigetragen. Die Therme spielt eine Vorreiterrolle für ganz Slowenien.

Ausführliche Informationen zu den Siegerprojekten und zu allen weiteren Wettbewerbsbeiträgen sind zu finden auf der Internetseite www.cipra.org/cc.alps/wettbewerb