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Frankreich und das Verkehrsprotokoll - Wo stehen wir?

16.12.2003 / Agnès de l'Eprevier
Leider muss man feststellen, dass das Verkehrsprotokoll in Frankreich bislang keinen festen Platz in der Verkehrspolitik hat. Woran kann man das festmachen?
Zum einen nimmt in Frankreich der Strassenverkehr beim alpenquerenden Verkehr den weitaus grössten Anteil ein: 78% erfolgen auf der Strasse und nur 22% per Bahn (Österreich: 72% Strasse und 28% Bahn; Schweiz: 30% Strasse und 70% Bahn). Zum andern ist man weit davon entfernt, die grossen Strassenprojekte in Frage zu stellen. So soll beispielsweise der Ausbau der Autobahn A 51 zwischen Grenoble und Sisteron eine Entlastung des LKW-Korridors im Rhone-Tal bringen. Auch das Eisenbahnprojekt Lyon-Turin, das einzige nachhaltige französische Verkehrskonzept in den Alpen, basiert auf dem Dogma des ansteigenden Güterverkehrs. Wenn dieses Projekt in 20 Jahren realisiert ist, werden in Frankreich immer noch genauso viele Güter im alpenquerenden Verkehr auf der Strasse transportiert. Die Erhöhung der Lebensqualität und der Schutz der Ökosysteme, die als Ziele in der Präambel des Verkehrsprotokolls festgeschrieben sind, können mit solch einer Verkehrspolitik nicht erreicht werden.