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Medienmitteilung

Wir fordern: Olympiafreie Alpen!

17.03.2014
(27.02.2014) Nach dem Fest folgt der nach-olympische Kater: Die Folgeschäden und -kosten in Sotschi werden aufgerechnet. Sie werden gross sein, so wie in allen Austragungsorten Olympischer Winterspiele dieser Welt. In einem Offenen Brief fordert die CIPRA den IOC-Präsidenten Thomas Bach dazu auf, eine grundlegende Reform des IOC einzuleiten. Es dürfen keine Olympischen Winterspiele in der jetzigen Form mehr geplant und durchgeführt werden, doppelt sie in einem Positionspapier nach.
Bild Legende:
Eine Neuausrichtung des IOC ist nötig, damit nachhaltige Olympische Winterspiele möglich werden. © miss604 / flickr

Die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi sind Geschichte. Doch das Nachspiel steht noch aus. Grossinfrastrukturen und Umweltzerstörung werden die Region rund um Sotschi «nachhaltig» prägen. Nicht nachhaltig werden die Spiele sein für die Bevölkerung und die Natur. Wie auch in den Austragungsorten vergangener Winterspiele in den Alpen und anderswo werden die Folgen jahrzehntelang spür- und sichtbar sein.
CIPRA Präsident Dominik Siegrist fordert: Das IOC sollte sich an die Spielregeln halten, die heute für internationale Organisationen üblich sind: Compliance und Nachhaltigkeit.
IOC-Präsident Thomas Bach rief in seiner Eröffnungsrede in Sotschi und in Interviews dazu auf, die Spiele zu «entpolitisieren». Die Politiker sollten «ihre Konflikte nicht auf dem Rücken der Sportler austragen», wie er sagte. Offenbar findet er es hingegen in Ordnung, wenn Russland seine Macht-Propaganda auf den Schultern der Athletinnen und Athleten in die Welt trägt – und sich mit der willkürlichen Verhaftung von UmweltschützerInnen gleichzeitig foutiert um rechtsstaatliche Grundsätze und Menschenrechte.

Geeint für «Olympiafreie Alpen»

Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA, die als Dachverband über 100 Organisationen und Institutionen in den Alpen vertritt, fordert in einer Resolution, dass in den Alpen – wie auch anderswo – keine Olympischen Winterspiele in der jetzigen Form mehr geplant und durchgeführt werden. Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen, dass die Berge sich nicht für diesen umweltzerstörerischen und ruinösen Grossanlass eignen. Die Volksabstimmungen in Graubünden und München weisen darauf hin, dass breite Kreise der Bevölkerung kaum mehr bereit sind, die Belastungen von Olympischen Winterspielen in Kauf zu nehmen. Die Alpen sollen olympiafrei bleiben, so wie sie es in den letzten acht Jahren waren und in der nächsten Dekade sein werden.

Neuausrichtung des IOC ist nötig

Die CIPRA fordert IOC-Präsident Thomas Bach in einem Offenen Brief dazu auf, eine grundlegende Reform des IOC wie auch der Regelwerke für die Planung und Durchführung Olympischer Winterspiele einzuleiten. Dazu gehören eine Rückkehr zu einer den Austragungsorten angepassten Grösse und ein transparentes Wahlprozedere, das sich daran orientiert, was die Funktionäre von allen Sportlern verlangen: sich an Spielregeln zu halten. Olympische Winterspiele müssen wieder zu Spielen der Jugend und zu einem Symbol für Frieden und Freiheit werden. Sie müssen transparent sowie sozial- und umweltverträglich vorbereitet und durchgeführt werden. Thomas Bach wird sich daran messen lassen müssen, wie er die Herausforderung meistert, das IOC zu reformieren.

Den Offenen Brief an Thomas Bach, das Positionspapier «Olympiafreie Alpen!» und weitere Informationen finden Sie unter www.cipra.org/de/dossiers/olympische-winterspiele.


Rückfragen bitte richten an:
Dominik Siegrist, Präsident CIPRA International +41 79 673 43 30, eMail
Claire Simon, Geschäftsführerin CIPRA International +43 699 150 663 30
Geschäftsstelle CIPRA International, +423 237 53 53, eMail

 

 

 

 

 

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