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Medienmitteilung

50‘000 Euro für nachhaltiges Sanieren und Bauen

16.12.2014
Die Schweiz und Liechtenstein loben zum dritten Mal den internationalen Architekturpreis «Constructive Alps» aus. Mitmachen ist einfach, die Ambitionen des Preises gross: Die Alpen sollen Modellregion für Klimaschutz und gutes Leben werden. Daher werden Bauwerke aller Art und insbesondere Sanierungen gesucht, die nachhaltige Architektur ganzheitlich umsetzen.
Bild Legende:
Die Objekte stehen für ein Sanieren und Bauen mit Sinn und Sinnlichkeit. (c) CIPRA International

Wie lassen sich schönes Leben in den Alpen und sorgsamer Umgang mit der Natur vereinen? Antworten darauf gibt der Architekturpreis «Constructive Alps 2015». Gebäude aller Art, die besonders verdeutlichen, wie Ästhetik und ein ganzheitlicher Ansatz von Nachhaltigkeit zusammenwirken, können ab heute bis 12.02.2015 für den Preis eingereicht werden. Für die Teilnahme an der ersten Runde braucht es unter anderem eine kurze Begründung, warum das Objekt besonders nachhaltig ist. Die internationale Jury bewertet sinnliche Aspekte genauso wie umfassende Kriterien der Nachhaltigkeit: die Anbindung der Gebäude an das öffentliche Verkehrsnetz, die Wahl von ökologischen Baustoffen oder eine Bauweise, die wenig Energie und Fläche braucht. Kulturelle und soziale Aspekte, die Auswirkungen eines Bauerwerks auf die Region und der Gewinn an Lebensqualität für die BewohnerInnen, werden von der Jury ebenfalls berücksichtigt. Die gebauten Vorbilder werden im Oktober 2015 bekannt geben. Sie reisen dann in einer Wanderausstellung durch die Alpen und werden in der Schweizer Architekturzeitschrift «Hochparterre» vorgestellt.

Vorbilder bauen für lebenswerte Alpen

«Constructive Alps» ist ein Schweizer und Liechtensteiner Beitrag zur Umsetzung der Alpenkonvention (siehe Kasten) und Denkanstoss für ein gutes Leben in den Alpen. Nachhaltiges Sanieren und Bauen spielt hier eine bedeutende Rolle: In den Alpen verbrauchen private Haushalte genauso viel Energie wie der gesamte Verkehrssektor. Die Energie – sie wird vor allem mit Heizöl und Erdgas erzeugt – wird grösstenteils für das Heizen und Kühlen der Räume verwendet. Alte, schlecht isolierte Gebäude sind die grössten Energieverschwender. Schlüssel für einen effektiven Klimaschutz und damit für mehr Lebensqualität der BewohnerInnen und BesucherInnen der Alpen ist daher das Sanieren – falls notwendig das neu Bauen – von Gebäuden mit regionalen und ökologischen Baustoffen. Der Preis will besonders jene Menschen ermutigen und ihnen neuen Ideen geben, die Häuser selbst planen und sanieren, sowie jene, die darüber entscheiden, wie dies geschieht. «Constructive Alps» will zeigen, wie energieeffiziente Gebäude aus regionalen Baustoffen auf ihre BewohnerInnen und Umgebung wirken; wie sie das Leben bereichern.

Mit Sinn und Sinnlichkeit: Die Gewinner von 2013

Eine landwirtschaftliche Schule der beiden Vorarlberger Architekten Josef Fink und Markus Thurnher in Oberösterreich erhielt für den besonders ganzheitlichen Ansatz den ersten Preis bei der letzten Vergabe 2013: Das einem Vierkanthof nachempfundene Agrarbildungszentrum Salzkammergut wurde platzsparend und im Passivhausstandard auf Bestehendem erbaut bzw. erweitert. Regionale Weisstannen lieferten das Baumaterial, Schafwolle die Dämmung. Auf dem Dach steht eine Solaranlage, Regenwasser spült die Toiletten. In der Schule lernen rund 200 angehende LandwirtInnen, 150 von ihnen wohnen im Gebäude. Es gibt einen Laden, in dem eigene Produkte verkauft werden, und sogar einen Werkraum zu erneuerbaren Energien.

Die Familie Brugger hat mit viel Eigenarbeit ein 250 Jahre altes Bauernhaus in Bartholomäberg/A saniert. Die Jury bedachte sie 2013 mit dem zweiten Preis. Das Wohnhaus ist ein Beispiel dafür, wie die Menschen in den Alpen behutsam mit ihrer alten Bausubstanz umgehen, Verschwendung meiden und Lebensqualität gewinnen können. Den dritten Preis hat die Jury nach Slowenien vergeben an das Zentrum Rinka, das Zentrum für nachhaltige Entwicklung der Region Solcavsko. Der markante Neubau mit seiner Fassade aus Lärche und Putz beherbergt unter anderem einen Laden, in dem regionale Produkte verkauft werden, und einen Treffpunkt für Einheimische.

Anfragen richten Sie bitte an

Köbi Gantenbein, Jurypräsident
Tel. +41 44 444 28 88; Email: [email protected]

Silvia Jost, Schweizer Bundesamt für Raumentwicklung ARE
Tel. +41 31 322 06 25; Email: [email protected]

Bilder in Druckqualität finden Sie unter www.constructivealps.net/presse

abgelegt unter: nachhaltig bauen