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Rahmenbedingungen

02.03.2018
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© Barbara Wülser

Gemeinsam für die Biodiversität

Die Alpenstaaten haben sich mehrfach für eine Ko-Existenz mit Grossraubtieren ausgesprochen, unter anderem mit der Berner Konvention, der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU und dem Washingtoner Artenschutzabkommen der Vereinten Nationen.

Damit eine Ko-Existenz zwischen Grossraubtieren und Menschen gelingen kann, ist eine gemeinsame Vorgehensweise der Alpenstaaten unerlässlich. Den Ordnungsrahmen hierfür bietet die Alpenkonvention, insbesondere mit dem Protokoll Naturschutz und Landschaftspflege. Hier ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure gefragt: Regierungen, Behörden, wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Einrichtungen, Jagd- und Forstverbände. Initiativen wie die Plattform «Grosse Beutegreifer, wildlebende Huftiere und Gesellschaft» der Alpenkonvention, kurz WISO, die EU-Plattform «Zusammenleben von Menschen und Grossraubtieren» oder die länderübergreifenden Projekte «RowAlps», «LIFE WOLFALPS» und «Life DinAlp Bear» setzen hier an. Gemeinsames, grenzübergreifendes Kartieren, Recherchieren, Evaluieren, Koordinieren und Sensibilisieren soll ein friedliches Miteinander ermöglichen.

Die alpine Landwirtschaft trägt dazu bei, die reichhaltige biologische Vielfalt zu erhalten. Grossraubtiere sind Teil dieser Vielfalt. Damit die Ko-Existenz gelingt, brauchen die Bergbauern die Unterstützung der Gesellschaft: von den Behörden durch Herdenschutzprogramme, die Entschädigungssysteme für gerissene Tiere beinhalten; von der Wissenschaft durch neue Erkenntnisse, Methoden und Anwendungsbeispiele; von der Bevölkerung durch Verständnis und Akzeptanz. Herdenschutz wird seit Jahrhunderten erfolgreich praktiziert. Auch die Kosten dafür sind überschaubar. In den Alpen muss er erst wieder aufgebaut und an hiesige Verhältnisse angepasst werden. Die Erfahrungen mit Herdenschutzmassnahmen sind vielerorts positiv. Nur weil es manchmal Rückschläge gibt, ist das noch kein Grund aufzugeben.

 

Quellen und weiterführende Informationen: