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Umsetzung der Alpenkonvention

CIPRA Deutschland fordert konkret Maßnahmen

Bei einem Symposium von Nichtregierungsorganisationen zur Fortentwicklung der Alpenkonvention vertrat CIPRA Deutschland e.V. am 21.2.2000 auf Einladung der SPD Bayern folgende Forderungen:

Verkehr

  • Einführung einer leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (entsprechende eingeleitete Maßnahmen der Bundesregierung werden ausdrücklich begrüßt)
  • Einführung eines Nachtfahrverbotes für Güterverkehr
  • Verbesserte grenzüberschreitende Abstimmung und starke Förderung des öffentlichen Verkehrs
    grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Regionalverkehrsbetreiber
  • Einführung einer alpenweit/europaweit gültigen Halbpreisfahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel
  • Erarbeitung eines möglichst vollständigen Fahrplanes öffentlicher Verkehrsmittel, der über das Internet zugänglich ist. Ein alpenweiter Fahrplan wäre dabei besonders zu begrüßen.
  • Verzicht auf den Bau hochrangiger Straßen im Alpenvorland und in den Alpen, insbesondere Verzicht auf den Weiterbau der A7 nach Füssen (stattdessen modifizierter Ausbau bestehender Straßen und Umgehungsstraßen
  • Ausbau bestehender Bahnverbindungen und Einsatz moderner Technik (z. B. auf der Linie Buchloe – Füssen; verstärkter Einsatz von Neigezugtechnik).
  • Ausbau der bestehenden Bahnverbindung über den Brenner insbesondere auch für Güterverkehr, Abrücken vom Großprojekt Brenner-Basistunnel

Umweltschutz:

  • Unverzügliche Meldung aller Schutzgebiete nach der Vogelschutzrichtlinie und der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie nach Brüssel. Die Auswahl der Gebiete muß sich dabei einzig nach fachlichen Kriterien richten, eine Abwägung mit anderen Gesichtspunkten ist unzulässig.
  • Zügige Fortführung der Alpenbiotopkartierung in bewaldeten und waldfreien Biotopen
  • Konsequenter Schutz der Landschaft vor weiterem Flächenverbrauch durch entsprechende Beachtung bei der Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten
  • Eindämmung des Zweitwohnungsbaus durch entsprechende finanzielle Belastungen

Tourismus:

  • Kein Neubau und weiterer Ausbau von Skigebieten, insbesondere im Bergwald. Konsequente Beachtung des Bergwaldbeschlusses.
  • Keine großflächige künstliche Beschneiung von Skipisten.
  • Förderung von Initiativen, die die Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft, sanftem Tourismus und Landschaftspflege verbinden (z. B. Pflege der Mittenwalder Buckelwiesen, Vermarktung regional und ökologisch erzeugter Lebensmittel)
  • Besteuerung von Flugbenzin, um Urlaub in den Alpen attraktiver zu machen und die Umwelt zu schonen
  • Einrichtung je eines Alpeninformationszentrums in Oberbayern und im Allgäu, um Touristen, Multiplikatoren und Schulklassen die Ökologie und Sensibilität des Alpenraumes sowie die Alpenkonvention auf ansprechende Art nahezubringen

Landwirtschaft und Forsten:

  • Erarbeitung von Kriterien und Aufstellung eines Förderprogrammes für nachhaltige und umweltverträgliche Berglandwirtschaft, auch im Hinblick auf die Berglandwirtschaft in Natura 2000-Gebieten (in der FFH-Richtlinie gibt es keine Landwirtschaftsklausel)
  • Konsequenter finanzieller Ausgleich für extensive Nutzung und Landschaftspflege unter den erschwerten Bedingungen im Alpenraum
  • Aufstellung von ökologischen Regionalentwicklungskonzepten für den Alpenraum
  • Einhaltung des Paktes für naturnahe Almwirtschaft (Almpakt) und Ausweitung auch auf das Allgäu
  • Konsequente Anpassung des Abschuß-Solls in Bergwaldgebieten, um eine natürliche Bergwaldverjüngung zu ermöglichen und die Artenvielfalt im Bergwald zu erhalten
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