Wie Verkehr planen?

Wie wir Menschen uns von A nach B bewegen, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist sicher das Angebot. Gibt es eine gut ausgebaute Strasse, aber kaum öffentliche Verkehrsmittel, ist das eigene Auto Verkehrsmittel Nummer 1. Je breiter und übersichtlicher die Strasse, desto schneller wird gefahren. Doch manchmal führen schon kleine Eingriffe zu einer Temporeduktion und tragen damit zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer bei, sodass die Situation ohne kostspielige raumplanerische Massnahmen wie eine neue Umfahrungsstrasse oder eine neue Bahntrasse entschärft werden kann. Beliebt ist der Kreisverkehr, eine Art selbstorganisiertes Vortrittsystem. Aufmerksam werden AutofahrerInnen, wenn der Belag sich ändert, zum Beispiel, wenn der Randstreifen aus Kopfsteinpflaster besteht. Dies führt zu einer optischen Verengung. Ein abgeflachter Randstein signalisiert, dass die zur Verfügung stehende Verkehrsfläche von allen Verkehrsteilnehmern gleichermassen genutzt werden darf, zum Beispiel, um einem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen.

Rad fahren fällt leichter, wenn es Radstreifen, Vortrittsregelungen und einen guten Strassenbelag gibt. Gibt es an Verkehrsknotenpunkten überdachte und überwachte Radstationen, so sind die Menschen eher bereit, den öffentlichen Verkehr zu benutzen, auch wenn er nicht unmittelbar vor ihrer Haustüre liegt.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an verkehrsregulierenden Massnahmen jenseits von Gebühren und Strafzetteln. Nicht zuletzt spielt auch die soziale Norm eine Rolle: Was mein Nachbar tut, das ist auch für mich interessant. Denn ein Exot sein, das möchten die wenigsten Menschen.

Mehr Informationen finden Sie in unserem Web-Dossier «Raumplanung in den Alpen»